Rendezvous mit Haien und Delfinen
Tauchclub Calypso aus Lahr auf Tauchsafari im Roten Meer
Das Rote Meer ist unter Tauchern für seine Farbenpracht und Artenvielfalt bekannt. Die herrliche Unterwasserwelt
mit mehr als 1200 Fischarten und 260 verschiedenen Korallenarten war das Ziel des diesjährigen Vereinsausfluges.
Die 12-köpfige Lahrer Tauchgruppe hatte in Ägypten eine 30 Meter lange Yacht gechartert und war 7 Tage auf der
Nordtour im Roten Meer auf Tauchsafari unterwegs. Von Port Ghalib bis zum Eingang der Straße von Gubal und
zurück nach Hurghada wurden 205 Seemeilen (380 km) zurückgelegt.
Gleich am zweiten Tag wurde an den unter Tauchern weltbekannten ""Brother Islands"" getaucht. Die zwei kargen
kleinen Inseln liegen mitten im Roten Meer und sind durch ihren Großfischreichtum bekannt. Das Tauchen hier ist
sehr anspruchsvoll und Wind, Wellen und die oft starke Strömung setzen eine solide Erfahrung voraus.
Die Freude war groß, als es in 35 Metern Tiefe zur Begegnung mit zwei Hammerhaien kam. Wenig später tauchte ein
Fuchshai aus dem tiefen Blau auf und schwamm bis auf wenige Meter an die Taucher heran. Das Wrack der Numidia,
die direkt vor der Insel gesunken ist, wurden betaucht. Es war spannend und ein wenig unheimlich, die Laderäume
zu erforschen und durch die engen Gänge des Wracks zu tauchen.
Weiter nördlich wurde am Carless Reef angelegt. Meeresschildkröten, Barracudas, Napoleon, Blaupunktrochen,
Rotfeuerfisch, Krokodilfisch und Sepien konnten bei fast jedem Tauchgang beobachtet werden. Beim ""Schweben""
durch einen wunderschönen Hartkorallengarten geriet jede Seekrankheit in Vergessenheit. Mit der Sichtung eines
stattlichen Igelfisches in einer Höhle und einer freischwimmenden Riesenmuräne wurde der Tag beendet.
Die Wrackbetauchung der Carnatic und der Giannis D standen am nächsten Tag auf dem Programm. Die Carnatic,
ein Dampfsegler auf dem Weg von Suez nach Bombay, sank bereits 1869. Durch eine Unachtsamkeit des Steuermannes
lief das 89 Meter lange Schiff auf das Riff Shab Abu Nuhas. Das Unglück forderte 27 Opfer. Ein englischer Helmtaucher
war der erste, der zum Wrack hinuntertauchte. Neben den Leichen barg er 32.000 Goldstücke. Von den restlichen 8.000
Goldstücken fehlt bis heute jede Spur.
Obligatorisch auf einer Tauchsafari ist das frühe Wecken um 5:45 Uhr. Anschließend folgt bei einer Tasse Kaffee das Briefing
um 6:00 Uhr und um 6:15 Uhr, noch vor dem Frühstück, ein erster Tauchgang. Gleich nach dem Auftauchen werden die Flaschen
für den nächsten Tauchgang befüllt. Getaucht wird mit Nitrox (einem Atemgasgemisch mit einem hohen Anteil an Sauerstoff).
Die Tauchtiefe liegt meist zwischen 20 - 40 Metern. Ein Tauchgang dauert in der Regel 60 Minuten. Zwischen 3-4 Tauchgänge
können so pro Tag gemacht werden.
In den Tauchpausen wurde auf dem Sonnendeck gedöst oder wir ließen uns von der 10-köpfigen ägyptischen Crew mit leckeren
Speisen verwöhnen.
Wer sich einem Drückerfisch, welcher sein Revier aggressiv verteidigt nähert, muss mit einem Angriff rechnen. Auch beim ""näheren""
Kontakt mit dem Stein- oder Feuerfisch insbesondere bei Nachttauchgängen ist Vorsicht geboten. Sein starkes Gift kann in Ausnahmefällen
sogar tödlich sein. Der Rotmeer Walkman ist ein suspektes Gebilde, das nicht schwimmen kann und daher langsam über den Meeresboden
marschiert. Seine Brustflossen sind zu krallenartigen Füßen mutiert und auf dem Rücken trägt er bunte Flügel.
Auch ein Nachttauchgang wurde durchgeführt. Es war schon ein wenig gruselig in einem unbekannten Gebiet bei völliger Dunkelheit nur
im spärlichen Schein der Tauchlampe unterwegs zu sein. Ein Kugelfisch, bärtiger Drachenkopf, Feuerfisch und Nacktschnecken belohnten
aber unseren Mut.
Der krönende Abschluss war eine Begegnung mit sieben Delfinen (großer Tümmler). Fast den ganzen Tauchgang kamen sie auf wenige
Zentimeter an uns heran und forderten zum Spielen auf.
Was der Schöpfer dem Land nicht gegeben hat, das hat er im Meer vergeudet! Mit unvergesslichen Eindrücken kamen wir aus Ägypten zurück
und freuen uns schon heute auf den nächsten gemeinsamen Tauchurlaub.
Wer das Tauchen erlernen möchte, wendet sich an den Tauchclub – Calypso Tel.: 07821/61672 oder www.tauchclub-calypso.de/
Bericht: Bernd Busam